Walter-Jacobsen-Gesellschaft e.V.
Gesellschaft für Politische Bildung
und Politische Psychologie
Offizielles Organ der WJG ist die Zeitschrift
die seit 2011 im Verlag Pabst Science Publishers erscheint.
Herausgeber: Prof. Dr. C. Beierlein, Prof.Dr. S. Preiser,
Dr. M. Steinbrecher"
Politische Psychologie – Politische Bildung –
Soziales Engagement:
Walter Jacobsen als Förderer von Projekten, Publikationen
und wissenschaftlicher Kommunikation
Rainer Krieger
Der Olof-Palme-Friedenspreis –
ein von der Walter-Jacobsen-Gesellschaft
gefördertes Projekt
Martin Habersaat
Die Walter Jacobsen-Gesellschaft e.V., Hamburg (WJG)
führt das Lebenswerk von Dr. Walter Jacobsen (1895-1986) fort, der als politisch aktiver Bürger, Wissenschaftler und Spender in vielfältiger Weise zur Förderung politischer Urteilskraft und Verantwortungsübernahme beitrug. In seinem Sinne fördert die WJG die Entwicklung praxisbezogener Politischer Psychologie und Politischer Bildung sowie Beiträge zur Verständigung der Völker und Kulturen. Als Psychologe stand Walter Jacobsen im liberalen Widerstand gegen das NS-Regime und musste 1936 emigrieren. Nach dem Krieg arbeitete er als erster und lange Zeit einziger Psychologe am Aufbau der Bundeszentrale für Politische Bildung mit. Er war Gründungsvorsitzender des Berufsverbands Deutscher Psychologen (BDP). Auf seine Initiative geht auch die Bildung der Sektion „Politische Psychologie“ im BDP zurück.
Darüber hinaus legte er mit seinen Mitteln den Grundstock für den „Forschungsfonds Psychologie der Politischen Bildungsarbeit“, der von der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung verwaltet wird. Die WJG wurde am 5. Juni 1987 in Hamburg gegründet. Sie ist eine anerkannt gemeinnützige wissenschaftliche Vereinigung. Initiator und erster Vorsitzender war der Hamburger Sozialpsychologe Dr. Helmut Moser. In der Präambel zur WJG-Satzung heißt es:“Um das Vermächtnis von Dr. Walter Jacobsen dauerhaft zu sichern und um sein der Politischen Psychologie und der politischen Bildung gewidmetes Lebenswerk dauerhaft fortzuführen, wird die WALTER-JACOBSEN-GESELLSCHAFT gegründet.
Den finanziellen Grundstock dieser gemeinnützigen Gesellschaft bildet das Gründungsvermögen, das aufgrund der Aktivitäten von Dr. Walter Jacobsen in Form von Spenden zusammengekommen ist. “Mit diesen Mitteln fördert die WJG Projekte, Tagungen und Publikationen, die Fragestellungen der Politischen Psychologie und Politischen Bildung behandeln. Zwei Jahre nach ihrer Gründung stellte sich die WJG im Mai 1989 mit einer ersten eigenen Veranstaltung einer größeren Öffentlichkeit vor. Dieses Informations- und Diskussionsforum zum Thema „Wie viele Skandale verträgt die Demokratie ?“ fand beachtliche Resonanz.
Die unmittelbar folgende dynamische Entwicklung im Kontext der Wiedervereinigung bzw. „Wende“ waren auch für die WJG eine Herausforderung, diesen Prozess mit ihren personellen und materiellen Möglichkeiten zu begleiten. Der Workshop der BDP-Sektion Politische Psychologie zum Thema „Moderne Mythen - Mythen der Moderne“ an der Universität Jena (05. – 08. 12.1990) und die Tagung „Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten - Zur Psychoanalyse deutscher „Wenden“ (Berlin1992) standen ganz im Zeichen der neuen deutschen Realitäten und wurden aus WJG-Mitteln in erheblichem Maße unter-stützt.
In den Neuen Bundesländern wurden darüber hinaus sozialpsychologische Institute durch Bücherspenden gefördert, und Nachwuchswissenschaftlern wurde durch Reisekosten-Zuschüsse die Teilnahme an nationalen und internationalen Kongressen ermöglicht. Dazu zählen v.a. die Workshop-Kongresse der Sektion „Politische Psychologie“
im Berufsverband Deutscher Psychologen“ (BDP), die jeweils Themenschwerpunkte mit aktuellem Bezug zur Diskussion stellen. Durch die substantielle Unterstützung aus der WJG wurde auch die Redaktion und Publikation der „Zeitschrift für Politische Psychologie“ (ZfPP) erst ermöglicht. Sie war von 1992 bis 2006 offizielles Organ der BDP-Sektion und der WJG. Ihre Funktion übernahm inzwischen - in neuem Format - die Zeitschrift „Politische Psychologie“, die seit 2011 im Verlag „Pabst Science Publishers“ erscheint. Darüber hinaus geht es der WJG - ganz im Geiste Walter Jacobsens - um die Förderung sozialer Verantwortung und politischer Partizipation. So stiftet sie daher seit 1988 regelmäßig einen substantiellen Beitrag zum Olof-Palme-Friedenspreis, mit dem im Landkreis Stormarn die SPD beispielhafte soziale und humanitäre Projekte und Institutionen ehrt. Birgit Kassovic ist seit 2012 vorsitzendes Mitglied des Kuratoriums des Olof-Palme-Friedenspreises, das jährlich das Preisgeld beschließt und die Preisträger auswählt.
Gründungsmitglieder der WJG am 05.06.1987:
Den Vorstand stellten:
Dr. Helmut Moser, Vorsitzender, Prof. Dr. Siegfried Preiser, Stellv. Vorsitzender
und seit 2010 Gründungsrektor der Pädagogischen Hochschule, Berlin (PHB),
Birgit Kassovic, Schatzmeisterin, Prof. Dr. Bernhard Claußen, Beisitzer
Weitere Gründungsmitglieder waren:
Dr. Rainer Krieger, Dipl.-Pol., Dipl.-Psych. Thomas Kliche, Dr. Heinz-Ulrich Kohr
Vorsitzende der WJG waren bisher:
Dr. Helmut Moser, Universität Hamburg (1987-2003), Dr. Thomas Kliche, Universität Hamburg (2003-2009) und Dr. Rainer Krieger/ Universität Gießen (2009 - ). Zum amtierenden Vorstand der WJG (Stand: 2012) gehören Dr. Rainer Krieger, Vorsitzender,
Prof. Dr. Siegfried Preiser, Stellv. Vorsitzender, Birgit Kassovic, Schatzmeisterin, und Dipl.-Psych. Frank Hüttmann, Beisitzer. Ehrenmitglied der WJG war seit ihrer Gründung Lilli Jacobsen, die Witwe des Stifters; sie verstarb 1992. Wegen seiner herausragenden Verdienste um die WJG wurde Dr. Helmut Moser 2003 zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
Stand 09.03.2014